Montag, 23. Januar 2012

Chōchō & Lavanda

Hier 2 Seifchen vom Wochenende, beide aus einem Seifenleim entstanden. Die Schmetterlingsseife riecht nach einer Mischung aus PÖ Hawaiian Flower & ÄÖ Litsea. Die Stange hatte ich schon ein paar Tage vorher gemacht ... aus einer Seife, die ich hier noch nicht gezeigt habe, ist noch in Arbeit.


Eigentlich solle die mit Orange topfmarmoriert werden, aber die Farbe ist ein wenig bläßlich geworden, leider.


Das ist Lavanda, die auf meiner neuen Reliefmatte im Divi entstanden ist. Sie duftet nach einer Mischung aus ÄÖ Lavendel & Lavandin mit noch anderen ÄÖs gemischt.

Rezept

375g Olive, hell
250g Kokosnußöl
250g Schmalz
225g Reiskeimöl
150g Palmkernöl
130g Palmöl
60g Rizinusöl
30g Kakaobutter
30g Jojobaöl

495g Wasser


Und so sah das Muster der Reliefmatte kurz nach dem Ausformen aus!


Mittwoch, 11. Januar 2012

Janus II


Bekomme nicht genug von Seifenbällchen. Hier jetzt in grün und mit dem tollen Duft Lemon-Verbena von Sensory Perfection ...


Rezept

175g Olivenöl
175g Kokosnußöl
140g Palmöl
105g Avocadoöl
49g Sesamöl
35g Kakaobutter
21g Rizinusöl

1EL Rügener Heilkreide
1EL Puder
2EL Ziegenmilchpulver
20ml PÖ Lemon Verbena
230g Wasser

ÜF 8%

Sunset ...

Noch mal eine Kokosmilchseife, diesmal mit der "Warm Technique" gesiedet, will heissen, Lauge mit Wasser im Verhältnis 1:1 angerührt, die Kokosmilch nur kühlschrankkalt im Puddingstadium dazu. Die Farbe des Seifenleims war mir hier auch egal, da ich so einen Farbverlauf in der Seife probieren wollte, wie ihn dana1404 im Seifentreff gezaubert hat und meine Ausgangsfarbe war orange.

Als Duft habe ich mir PÖ Graprefruit Lily von Bramleberry ausgesucht, das nicht andicken sollte. Wassermenge wurde auch noch um 10% erhöht und mit 35°C habe ich auch kalt gearbeitet ... und trotzdem gab es ein ziemliches Geklumpe.
Trotzdem habe ich tapfer Schicht um Schicht aufgebracht, zu guter Letzt eine mit Tio aufgehellte weiße Abschlußlage über einer Trennlinie mit goldenem Mica.
Die Seife ging dank meiner sehr gut isolierenden Holzblockform in eine heftige Gelphase und ich hatte schon schlimmste Befürchtungen, aber alles ging gut:-)


Rezept

250g Schmalz
250g Kokosnußöl
250g Olivenöl
200g Reiskeimöl
30g Rizinusöl
20g Jojobaöl

220g Kokosmilch
130g Wasser
Annattofarbe


Dieses Rezept, so simpel es ist, kann ich nur wirklich jedem ans Herz legen. Ich habe es schon einmal gesiedet, aber die Seife bisher nie gezeigt, weil sie durch ein PÖ zwangsheißverseift wurde. So einen cremigen und dicken Schaum habe ich selten erlebt!!!
Ich nenne dieses Rezept nur mein "Häßliches Entlein" aufgrund dieser Seife:

Mittlerweile hüte ich sie wie meinen Augapfel, weil ich sooo gerne damit Dusche:-)

Würde mich freuen, wenn jemand das Rezept mal ausprobiert ... bilde ich mir das ein, oder ist das wirklich sooo schön zur Haut?

Freitag, 6. Januar 2012

Milchseifenherstellung von A bis Z - Teil II ...

Hier die Fortsetzung von Teil I:
Zwischenstand: Das PÖ kam zum homogenen Seifenleim und die gesamte Masse wurde von auf 3 verschiedene Gefäße aufgeteilt.

Unser Seifenleim ist trotz des braven PÖs und der gemäßigten Temperaturen doch recht stark angezogen, wahrscheinlich weil unsere ganze Flüssigkeit aus Kokosmilch bestand, die ja nicht nur Wasser, sondern auch einen Fettanteil enthält. Das entspricht dann einer Wasserreduktion, die wiederum zu schnellerem Andicken führen kann.
Also, wer mit einer Milchseife noch marmorieren will, der sollte das berücksichtigen und auf keinen Fall die Flüssigkeitsmenge von 33% (zur Fettmenge) unterschreiten ... eher etwas erhöhen!

Hier haben wir 2 schöne Grüntöne ausgesucht: Maigrün und grüne Tonerde, den Rest des Leims haben wir mit etwas Titandioxid aufgehellt und als Basisplatte gegossen.



Nun kamen die beiden grünen Töpfchen ziemlich wild oben drüber. Eine feine Marmorierung durch das Gießen von dünnen Linien war nicht mehr möglich.



Hier sieht das ganze noch sehr wild aus und man würde denken, dass daraus keine schöne Seife mehr werden kann...


Dank Nikis Geschick gab es doch noch eine wunderhübsche Seife und zwar so: Man nehme einen Teelöffel und rühre ungefähr auf der Breite einer Diviseife den Leim vorsichtig von Innen zum Rand. Wenn eine Reihe fertig ist, vorsichtig die nächste Reihe umrühren.

Jetzt den Dividor vorsichtig ein paar mal auf eine feste Unterlage schlagen, damit der Seifenleim sich wieder glättet.


Jetzt kann man sehr schön mit dem Schaschlikstäbchen marmorieren. am besten beginnt man in einer Ecke und bewegt sich diagonal in Schlangenlinien zur gegenüberliegenden Ecke.


Das kann man von verschiedenen Seiten aus so lange machen, bis man zufrieden ist. Aber Achtung: Wenn man zu oft durchgeht, macht man sich das Muster wieder kaputt!


Zu guter Letzt die Trennstäbe reinsetzen und dann nochmals den Dividor auf eine harte Unterlage schlagen, damit die Seifenstücke schön plan werden.



An dieser Stelle wurde die Seife am Dienstagabend erst mal "schlagen gelegt", aber Niki hat mir verraten, dass sie schon ausgeformt ist und bald ihren großen Auftritt auf Nikis Blog hat.


Übrigens:
Ich lasse meine Milchseifen – egal ob pflanzliche oder tierische Milch - eigentlich alle gelen, man sollte die Form nur nicht isolieren, damit die Gelphase nicht zu heiß wird.
Dann stinkt auch nichts!

Ich hoffe, dieser ausführliche Bericht nimmt ein bißchen die Angst vor Milchseifen und zeigt auch, wie man auch mit angedicktem Seifenleim noch schöne Marmorierungen zaubern kann.

Dienstag, 3. Januar 2012

Milchseifenherstellung von A bis Z - Teil I

Gestern Abend ist in Zusammenarbeit von Niki und mir eine Kokosmilchseife entstanden – soll heissen, Niki hat gearbeitet und ich habe fotografiert.
Die Vorgehensweise ist eigentlich die gleiche, ob man nun tierische oder pflanzliche Milch verseift, denn wir haben die „Cool Technique“ verwendet, d.h. das frische Produkt zu Eiswürfeln eingefroren und zu diesen Würfeln die Lauge gegeben.

Die Vorbereitungen sind erst einmal die gleichen wie für alle anderen Seifenprojekte, nur vielleicht in anderer Reihenfolge:

Bevor man die Lauge anrührt, sollte man schon einmal alle festen Fette schmelzen, die flüssigen dazu geben und die gesamte Fettmasse gegebenenfalls abkühlen lassen. Jetzt können auch noch später benötigte Farben vorbereitet werden und wenn die Seife beduftet werden soll, schon mal das PÖ oder ÄÖ abgemessen werden.
So kann man – wenn die Lauge fertig ist – sofort loslegen!


Auf dem ersten Bild sieht man noch ganz gut, dass die Kokosmilcheiswürfel die gleiche Farbe haben wie das Rührgefäß.


Hier gibt man jetzt ganz langsam und portionsweise das NaOH dazu. Wenn man alles auf einmal zugibt, wird die Lauge nicht nur sehr heiß, verseift die in der Milch enthaltenen Fette sofort und wird gelb, sondern kann auch durch die Zersetzung von im Produkt enthaltenen Eiweiß anfangen zu stinken.
Bei Zugabe der ersten Portion rührt sich die „Laugenmasse“ noch sehr komisch, da noch keine Flüssigkeit vorhanden ist. Man schiebt eher das NaOH mit den Eiswürfeln im Kreis.


Ganz langsam entsteht durch die Reaktion zwischen NaOH und der Flüssigkeit etwas Hitze, die die ersten Milcheiswürfel anschmilzt.


Man kann jetzt nach und nach das NaOH zugeben und immer schön weiter rühren. Der Vorgang kann schon 10 Minuten dauern, aber als Ergebnis bekommt man eine relativ kühle Lauge, die auch nicht zu dunkel wird.

Wir haben hier vielleicht etwas zu viel gequatscht, so dass die Lauge noch etwas nachgedunkelt ist, im idealfall bleibt sie hell cremefarben.
Wenn man gut und geduldig gearbeitet hat, dürften sowohl Öle als auch Lauge jetzt zwischen 30 und 40° haben.


Da die Lauge bei Milchprodukten nicht klar, sondern trüb ist, kann man ja leider nicht bis auch den Grund sehen, um zu gucken, ob sich alles NaOH auch wirklich aufgelöst hat.
Um sicherzugehen, dass keine Natriumhydroxidperlen in die fertige Seife gelangen und diese unbrauchbar machen, sollte man bei Milchseife die Lauge immer durch ein Sieb gießen.


Die Rückstände im Sieb sind im besten Fall die schon verseiften Milchfette. Da man ja genau die gerne in der Seife haben möchte, kann man mit einem Löffel ganz vorsichtig soviel wie möglich durch das Sieb in den Seifenleim drücken.


Jetzt erst ein paar mal sanft mit Löffel handrühren und danach kommt der Pü-Stab zum Einsatz. Man sieht auch den Bildern ganz gut, wie sich das Öl immer mehr mit der Lauge bindet und nicht mehr obenauf schwimmt.




Sobald eine homogene Masse erreicht ist, kann man den Leim weiterverarbeiten. Nun kann zum Bespiel das PÖ dazu.
Will man die Seife noch irgendwie gestalten, sollte man darauf achten, dass man ein nicht andickendes PÖ nimmt – ansonsten reicht es nur noch zum Spachteln.
Das hier benutzte PÖ ist „Yuzu“ von den Verseifern. Ein wunderschöner Zitrusduft, der nicht andickt, nicht verfärbt und sich in der fertigen Seife auch gut hält.


Gleich geht's weiter im 2. Teil ...

Janus ... Neujahrsseife

Ich liebe es aus meinen Hobelspänen Seifenbälle zu drehen, je bunter die Reste, umso interessanter das Innere der Bälle, wenn man sie aufschneidet.
Nun müssen die Bälle ja auch irgendwann mal zum Einsatz kommen und was wäre besser, als zum Jahreswechsel das Alte mit dem Neuen zu kombinieren!
Der neue Seifenleim ist nur mit etwas roter Tonerde gefärbt und hat nach Zugabe des "TeufelsPÖs" Appleblossom von Sensory Perfection wieder mal höllisch angedickt ... hier war's mir egal, da ich nur noch die Bälle in den Leim drücken mußte und ja sowieso vorhatte, die Oberfläche glattzuhobeln ... jetzt habe ich natürlich schon wieder neue Bälle - ein Teufelskreis:-)

Sonst ist noch zur Hälfte frische, gefrorene Ziegenmilch drin, die ich zum Anrühren der Lauge verwendet habe und die andere Hälfte der Flüssigkeit bestand aus Kokosmilch, die ich im Puddingstadium in den Leim gerührt habe ... also eine Milchbombe!
Mit dem Ergebnis bin ich noch nicht 100% zufrieden, aber ich mag die Technik und werde es noch mal probieren - diesmal mit einheitlichen Kugeln und hoffentlich farblich passendem Grundleim.

Rezept
280g Olivenöl
175g Palmöl
175g Palmkernöl
28g Jojobaöl
21g Rizinusöl
21g Kakaobutter

115g frische Ziegenmilch
115g Kokosmilch
1TL rote Tonerde
25ml PÖ Apple Blossom von Sensory Perfection

Montag, 2. Januar 2012

Delicious - Salzseife war alle ...


Es ist selten, dass mir wirklich mal Seife ausgeht, aber ich habe nur noch 1 Stückchen Salzseife, das ich gestern auch schon angewaschen habe. Alle anderen Stücke habe ich einer Freundin geschenkt, weil sie die einzige ist, die Salzseife auch mag und sogar schon ihre Kinder angefixt hat.
Kennt ihr das auch, dass Leute mit den meist wenig schäumenden "Klötzen" gar nichts anfangen können? Dabei ist sie als Gesichtsseife so schön, wenn man etwas fettige Problemhaut hat!

Meist ist meine Salzseife nicht so extrem gefärbt, aber ich hatte Lust auf bunt und viel Duft - deshalb gibt's diesmal eine rote (mit etwas Schwarz Topfmarmorierte) mit Apfelduft.

Leider wollte sie nicht aus der Form und hat viele Macken:-(((



Rezept
200g Olivenöl
75g Kokosnußöl, unraffiniert (was anderes hatte ich gerade nicht da)
75g Babassuöl
75g Palmkernöl
25g Rizinusöl
25g Lanolin
25g Jojobaöl
220g Feines Meerselz

2EL Ziegenmilchpulver
1TL SLSA
rote Seifenfarbe von Gracefruit
20ml Red Delicious von Sensory Perfection

ÜF 8%


Ob man von dem einen Teelöffel SLSA etwas merkt und die Seife mehr schäumt als normale Salzseife wird sich zeigen. Das SLSA habe ich mit dem Zigenmilchpulver, der Seifenfarbe und dem PÖ in einem Extrabecher cremig gerührt und dann später auf einmal in den angezogenen Leim gegeben.

Schau'n wir mal ...